Yule. Sacht und leise schleicht sich heran das Licht des Ersten in Dunkelheit, die Göttin liegt darnieder. Mit jedem Schrei der Geburt erwacht ein Stück des Lebens, bringt uns das Licht die Wärme wieder, erfüllt das Herz mit Liebe.
Der Winter ist da. Es ist kalt und dunkel. Früher war dies die Zeit der Reparatur, des neuen Herstellens von täglichen Gebrauchsgegenständen, aber vor allem auch des Geschichtenerzählens. Im Familienverband saß man zu Hause am warmen Herd, es wurden Sagen und Märchen vorgetragen zur Unterhaltung, und auch, damit sie nicht in Vergessenheit gerieten. Alban Arthan ist „das Licht Arthurs“. Wir feiern am 21.12. die Wintersonnenwende: Yule – ein weiterer Name für Alban Arthan – ist die Wiedergeburt des Sonnenkindes, des Lichtes. Traditionell ging man zum Sonnenaufgang nach draußen, um die Geburt der Sonne mitzuerleben. Die Herdfeuer wurden gelöscht und nach dem Sonnenaufgang neu wieder entzündet. Auch das Christentum feiert in dieser Zeit die Geburt Christi, des Lichtes der Welt, eine „Neuauflage“ des Themas Wiedergeburt der Sonne. An vielen heiligen (Kraft)Orten, wie auch Stonehenge (England), die Externsteine (Deutschland) oder New Grange (Irland) findet man spezielle Steine, die genau zum Sonnenaufgang an der Wintersonnwende an einer bestimmten Stelle das Licht durchlassen. Die Mistel und auch das doppelte Pentagramm sind Symbole von Alban Arthan. Das vorherrschende Element ist die Erde.
Der Same, der zu Lughnasadh in der Göttin gelegt wurde, wird nun an diesem Fest wiedergeboren. Es ist die Rückkehr der Sonne, des Lichtes und der Wärme. Es wird noch einige Wochen dauern, bevor sich das bemerkbar macht, dass die Tage wieder länger werden, aber der Funke der Hoffnung auf Frühling ist gelegt.
Die Intention des Festes Alban Arthan ist Trauer, Loslassen und Neubeginn. Bevor Du nicht etwas Altes losgelassen hast, kann auch kein echter Neubeginn erfolgen. Vielleicht überlegst Du Dir einmal, was Du zu Yule loslassen möchtest. Schreib es auf einen Zettel und verbrenne diesen anschließend an einer Kerze (mit feuerfestem Untergrund) oder in einem Herdfeuer, wenn Du eins hast. Du gehst durch eine Zeit der Dunkelheit, aber das Licht kehrt heute zurück. Winter ist für viele Menschen eine Zeit der Depressionen und Traurigkeit. Aber erinnere Dich, daß es auch eine Zeit der Stille, Ruhe, des Nachdenkens ist, eine Zeit, die unsere Seele dringend benötigt, vor allem in der heutigen (hektischen und stressigen) Zeit! Hege die kleine Flamme in Deinem Herzen und lasse sie wieder zu einem lodernden Feuer werden.
Alban Arthan feiern:
- Verdunkle ein Zimmer, bis Du wirklich nichts mehr sehen kannst. Was bedeutet Dir diese Dunkelheit? Dann entzünde nach einer Weile eine Kerze. Sieh, wie sie das Zimmer wieder erhellt. Spüre die Flamme, das Licht und die Wärme. Das ist die Wiedergeburt des Lichts.
- Dekoriere Dein Zimmer – oder die ganze Wohnung – mit Mistel- oder Ilexzweigen und trage das frisch entzündete Licht in jeden Raum.
- Meditiere darüber, was Dir das neue Jahr bringen soll, träume von etwas Schönem, daß Du Dir für das nun kommende Jahr wünschst, oder was Du unternehmen möchtest.
- Wenn der Himmel ohne Wolken ist, gehe hinaus und suche den Ursa Major, den großen Bären, der für Arthur steht (ein Teil des Großen Bären ist der Große Wagen, der zum Nordstern führt durch 7malige Verlängerung des hinteren Teils). Merke Dir den Großen Bären und auch den Nordstern, als Zeichen der Hoffnung. Diese Sternkonstellationen sind das ganze Jahr über am Himmel sichtbar.
- Trage ein Licht zu jemandem, der Dir nahe steht und/oder entzünde ein Licht an einem Grab von jemandem, der Dir lieb und teuer war.
- Zeichne ein Doppelpentagramm mit Sand oder Salz auf die Erde.
von Tahira