Licht der Erde du erwachst das Weiß des Winters ist geschmolzen die erste Brise bringt Wärme die Stimmen der Luft erklingen mannigfaltig und das Werben entfacht die Fruchtbarkeit des Lebens.
Alban Eilir ist das Fest des Frühlingsanfangs und das Fest der Tag- und Nachtgleiche im Frühling. Mit diesen beiden Zeitbestimmungen gibt es somit zwei Termine zur Auswahl, um das Fest zu feiern. Zum einen den kalendarischen Frühlingsanfang (meist den 21.3.) und zum anderen den astronomischen Termin, der meist zwischen dem 20.03 und 22.03. liegt.
Die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche nennt man auch das Frühlingsequinox. Alban Eilir bedeutet „Das Licht der Erde“ und ist eines der Sonnenfeste im Jahreskreis. Das vorherrschende Element zu diesem Fest ist die Luft und das Fest wird dem Osten zugeordnet. Hier beginnt das Leben und das Licht. In den ersten Sonnenstrahlen des Tages kann gefeiert werden. Die zugehörigen Farben des Festes sind Gelb, Weiß und Rot. Sie symbolisieren die Fruchtbarkeit und das neue Licht des Frühlings.
Alban Eilir ist das Fest zur Mitte der Frühlingsfeste. Begonnen mit Imbolc enden die Frühlingsfestlichkeiten mit Beltane. Es ist somit der Höhepunkt des Frühlings. Im Druidentum zeigt sich hier die Wichtigkeit des Frühlings, da wir ihn in einer Dreifaltigkeit feiern, dies ist bei keiner anderen Jahreszeit der Fall. Im Druidentum gibt es auch eine Tradition, die ersten Sonnenstrahlen des Tages zu ehren. Die Zahl drei hat hier eine besondere Bedeutung, da sie zusammen mit den Sonnenstrahlen die drei Strahlen des Awen symbolisieren und die Trinität des Göttlichen aufzeigen.
Der Frühlingsanfang ist seit Alters her in vielen Kulturen gefeiert worden und wird auch noch in vielen Kulturen gefeiert. In der christlichen Tradition z.B. wird Ostern auch in dieser Zeit gefeiert, es fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.
Die historische Zuordnung des Festes zu einem Gott oder einer Göttin bleibt schwammig. Oft wird es der Göttin Ostara zugeordnet wird, für deren Existenz in der Mythologie es jedoch keinen archäologischen Beweis gibt. Es gibt einige Quellen, die angeben, dass es eine Göttin Namens „Eostre“ gab, deren Hauptaspekt der Frühling war. Fakt ist somit, dass ihr zum Fest Alban Eilir die Göttin als Frühlingsaspekt des neuen Lebens und den Sonnengott für die neu erwachte Kraft der Sonne feiern könnt.
An Alban Eilir feiern und spüren wir die Balance zwischen Licht und Dunkelheit. Wir sehen das Leben und wie es sich aus den Tiefen der Erde reckt und streckt. Die Zugvögel kehren zurück und das Land ist erfüllt von Vogelgesängen. Alban Eilir ist ein Fruchtbarkeitsfest. Die Göttin erscheint in ihrer jungfräulichen Gestalt. Symbole für das Fest sind Eier und Hasen: Das Ei, aus dem heraus das Leben kommt und die Hasen, die seit jeher als sehr potent und fruchtbar gelten. Eier sind ein wichtiger Bestandteil des Festes, sie stehen für die Wiedergeburt und für die Geburt der Welt selbst (Aus dem Weltenei ist in vielen mythologischen Entstehungslegenden die Welt in Gestalt eines Urwesens hervorgegangen). Die Eier wurden meist rot angemalt, da die Farbe des Blutes als die Farbe des Lebens gilt.
Traditionell wurden zum Fest die ersten Felder bestellt, da mancherorts der Boden nun nicht mehr gefroren war. Die ersten Samen wurden auf die Felder ausgebracht, der Grundstock für die nächste Ernte gelegt. Vielerorts wurde dieses Fest mit Bezug zu Jungfrauen gefeiert. Die Mädchen wurden auf Stühlen hochgehoben und geehrt. Auch kam es zu Tänzen um große Lagerfeuer (siehe die Osterfeuer im Christentum). Die großen Feuer stehen für die neue Wärme und die Kraft der Sonne. Der Winter wird in diesen Feuern symbolisch verbrannt.
Beim Fest Alban Eilir ist es möglich, sich mit seiner eigenen Balance und Harmonie zu beschäftigen.
Wo sind Ungleichgewichte? Wie kann ich meine Harmonie kultivieren? Kann ich und will ich Harmonie nach außen tragen?
Auch der Aspekt der Fruchtbarkeit spielt eine Rolle.
Wo bin ich fruchtbar? Was ist verdörrt und kann ich loslassen? Welche Ideen sind jetzt imVordergrund und brauchen Beachtung? Welche Saat kann ausgebracht werden?
Die Klarheit der Luft ist ein weiterer Aspekt.
Wo brauche ich Klarheit? Wo gibt es Klarheit und steht nun das Handeln an?
Alban Eilir feiern:
- Pflanze Samen für das Jahr, die z.B. für Projekte oder Wünsche stehen
- Begrüße die Frühlingsgöttin und den Sonnengott
- Sammle Quellwasser am frühen Morgen um magisches Wasser für das Jahr zu haben (z.B. für Heilung, Unterstützung, Reinigung)
- Bade in einem See zur Reinigung und Klärung
- Verstecke Eier (wer kennt das nicht? 😉 ), um dem jungen Gott Spaß zu bieten
- Eine Tradition, die sich bei mir eingebürgert hat ist das „Wichteln“ mit Wunscheiern. Hierbei zieht jeder ein bemaltes Ei und schreibt dann ein Stichwort – das er jemandem wünscht – aufs Ei. Danach werden die Eier in einen Sack gelegt und jeder Teilnehmer zieht eines daraus. So hat jeder einen Wunsch/eine Gabe für das Jahr (oder auch länger).
Von Tahira