Im goldenen Licht der Sonne schimmert das rötlich-braune Blatt, es zeugt vom Ende des Sommers. Ein letztes Aufbäumen der Wärme, das Einfahren der Ernte – des Göttlichen gewahr, endet seine Pracht und die dunkle Zeit beginnt.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, wir genießen die letzten heißen Tage und die Sonne steht nach wie vor hoch am Himmel. Dennoch feiern wir heute, am 21.09. die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Da es ein astronomisches Phänomen ist, kann der Termin zwischen dem 20. und 23.09. liegen. Von nun an werden die Tage kürzer und die Zeit der Dunkelheit bricht an. Noch langsam, aber es wird abends merkbar früher dunkel. Auch Alban Elfed gilt als ein Erntefest und ist dem keltischen Gott Lugh geweiht, dem Gott des Feuers und des Lichts. Es ist ein weiteres Sonnenfest und das zweite Fest des Elementes Wasser. „Wasser ist die Sphäre der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, Alban Elfed, dem in den Ozean sinkenden Jahr“ (Nuinn). Wir denken über die Ernte nach, die wir einfahren konnten und die uns über die kalte Jahreszeit ernähren wird. Sowohl körperlich, als auch geistig. Aber gleichzeitig ist dieses Fest eine Vorbereitung auf die kalte und dunkle Jahreszeit. Es ist eine Zeit der Balance und der Ernte. Es ist ein Fest im Zeichen der Biene, die uns den köstlichen Honig liefert, aus dem Brotaufstrich oder auch Met gemacht wird. Im Christentum wird am 29.08. der Erzengel Michael mit dem Flammenschwert gefeiert, der höchstwahrscheinlich aus dem Gott Lugh mit seinem leuchtenden Speer entstand. Ebenfalls feiert das Christentum das Fest Erntedank, das dem Grundgedanken von Alban Elfed ebenfalls gleicht. Es ist die Zeit des Nachdenkens und der inneren Einkehr. Ein Symbol von Alban Elfed ist der Hirsch, der gehörnte Waldgott Cernunnos. Wir ehren in ihm die wilden Orte unserer Mutter Erde. Es ist eine Zeit der Fülle und des Dankes.
Zu Alban Elfed wird die letzte Ernte eingefahren. In der keltischen Tradition wurde der Korngeist zu diesem Fest geehrt und es wurde eine Strohpuppe hergestellt, die bis zum nächsten Pflügen aufbewahrt wurde. War die Ernte reichhaltig, wurde der Korngeist als junge Frau dargestellt und brachte Glück. War die Ernte schlecht, stellte die Strohpuppe die Cailleach, eine Hexe und alte Frau dar und brachte Unglück. Die Frage der Ernte war für die Menschen früher lebenswichtig. Zu Alban Elfed stand fest, ob genügend Vorräte vorhanden waren, um alle Menschen (und auch Tiere) durch den Winter zu bringen.
Was stellt Deine persönliche Strohpuppe dar – wie kleidest Du sie an? Für was in diesem Jahr, kannst Du danken? Wird Dich Deine innere Ernte durch die karge, dunkle Jahreszeit führen? Warst Du fleißig wie eine Biene? Dann kannst Du ausgelassen feiern. Genieße Gesellschaft und die Harmonie von Zusammenkünften mit Freunden und Familie. Denke an das Versprechen der Wiedergeburt im Frühjahr. Mabon und die Biene sind die Symbole für die Feier des Lebens, der Sonne, der Produktivität und der Ernte. Wir feiern im Zeichen des Dankes, der letzten Wärme und der Sonnenstrahlen und genießen die Früchte der Natur.
Alban Elfed feiern:
- Verwerte die letzten Früchte von Mutter Erde: Koche Dir eine Brombeermarmelade, backe einen Nußkuchen oder versuche, einen Met herzustellen (oder einen Wein).
- Entzünde (falls Du die Möglichkeit hast) ein Feuer.
- Bastle Dir eine Strohpuppe und kleide sie entsprechend Deiner persönlichen Ernte.
- Gehe in den Wald und ehre Cernunnos, den Gott des Waldes. Vielleicht hast Du sogar das Glück, einem Hirsch zu begegnen.
- Stelle persönliche Gegenstände in die Himmelsrichtungen, die die Ernte in Deinem Leben darstellen sollen: Für die Erde, einen Aspekt des materiellen Lebens, für das Wasser, etwas was Deinem Herzen gut getan hat, für die Luft Symbole Deiner Ideen und Gedanken und für das Feuer etwas, wo Du Leidenschaft für empfindest… vielleicht einen erfüllten Wunsch?
von Tahira