Imbolc

In der Helligkeit des Schnees spürt die Lunge die Klarheit des anbrechenden Tages das vor uns liegende Jahr die Hoffnung des Lebens Gewahrwerdung und Begrüßung der jungen Lämmchen und des zarten Grüns bricht durch Leben beginnt auf ein Neues.

Imbolc wird am 1/2. Februar gefeiert, es ist einer der fixen Termine. Zu Imbolc liegt in unseren Breitengraden noch oder gerade erst Schnee. Der Winter hat uns noch im Griff, doch das Tageslicht ist viel präsenter als zu Yule, in den dunklen Stunden.

Die Göttin Cailleach, die die Zeit von Samhain bis Yule regiert hat, gibt ihr Zepter an die Göttin Brigid ab. Somit ist Imbolc das Fest der Göttin Brigid. Sie ist die Göttin der Heilung, der Hebammen und Kinder, der Schmiedekunst und der Dichter. Sie ist eine keltische, dreifache Göttin, aber auch gleichzeitig eine christliche Heilige. Eine genaue Ursprungsgeschichte dazu gibt es nicht, es ist eher eine Glaubensfrage, ob Brigid eine real existierende Heilige ist, oder ob aus der Göttin eine Heilige wurde. Die Heilige Brigid gründete ein Kloster in Kildare, in dem Jahrhunderte lang eine kleine ewige Flamme für sie brannte („Die Flamme Brigids“).

Es gibt einige Traditionen ihr zu Ehren, wie geflochtene Brigid Kreuze, Brigid Puppen und Betten. Das Brigid Kreuz soll die Sonne repräsentieren und ist damit ein Symbol der Feuerkraft von Brigid. Brigid`s Puppen und Betten werden gemacht, damit der Segen der Brigid (als Stellvertreterpuppe) ins Haus einzieht und die Göttin als Dank und Bitte fürs Jahr bewirtet werden kann.

Imbolc ist eines der Lichterfeste. Die Flamme Brigids wird geehrt, Herdfeuer und Kerzen geweiht und vor allem geht es um Reinigung. Hier passt auch der „weltliche“ Frühjahrsputz hin. Natürlich geht es beim Fest selbst nicht nur um die weltliche Reinigung sondern auch und vor allem um die eigene innere Reinigung. Rituelle Bäder, Ausräuchern und eben Frühjahrsputz gehören in die Imbolczeit.

Die ersten zaghaften Bestrebungen des Lebens werden gefeiert. Zu dieser Zeit geben die Mütterschafe ihre erste Milch, da die Geburt der Lämmer nun stattfindet. Daher kommt der Name „Imbolg“ – der eben Milchgabe an die ersten Lämmer bedeutet. Das neue Jahr liegt vor uns und so liegt es zu Imbolc nicht fern, sich über seine Ziele Gedanken zu machen und um Segen für diese Ziele zu bitten. Auch wird zu Imbolc gern orakelt (aber mal ehrlich, es wird zu fast jedem Fest orakelt 😉 ).

Eine schöne Tradition ist es, zu Imbolc die Bäume wachzurütteln. Dabei kann man unterschiedlich vorgehen. Zum einen kann man sanft an einen Baum anklopfen und ihm freundlich erzählen, dass der Frühling kommt und ihn bitten, langsam aufzuwachen. Andere lautere und ekstatische Möglichkeiten sind die Bäume mit viel Musik und Tanz zu wecken.

Der zu Imbolc passende Baum ist die Birke, da sie Brigid`s Baum ist und auch den Beginn des Lebens symbolisiert. Die Birke gehört zu den sogenannten Pionierbaumarten, da sie als einer der ersten Bäume auf neuem Land wächst. Sie bereitet damit den Weg für alle weiteren Bäume, Pflanzen und anderen Lebewesen.

Manch ein Tier traut sich zu Imbolc schon aus den Winterschlafgemächern hervor. Vor allem der Bär, öffnet seine müden Augen, auch wenn es noch einiges dauert bis der Frühling Einzug hält. Trotzdem kommt der Frühling unaufhaltsam immer näher.

von Tahira