Samhain Im Sturm der Zeit – ist`s dunkle Nacht, die Nebel weiten sich und Tore öffnen sich. Auf leisen Stimmen erhalten wir Kontakt zu denen, die da vor uns waren. Die Göttin folgt, in tiefen Gefilden, vereint mit ihm, in der kommenden heilsamen Finsternis.
Der Herbst geht nun beinahe in den Winter über. Die Tage werden immer kürzer, die Nächte immer länger. Es wird kalt und die Zeit der Dunkelheit beginnt. Wir feiern am festen Termin zum 31. Oktober Samhain, das keltische Totenfest, das Fest zum Gedenken an unsere Verstorbenen. Das Fest kann auch am 11. Neumond des Jahres gefeiert werden.
Traditionell dauerte das keltische Fest 3 Tage, in denen die Schleier zwischen den Welten dünn wurden, was den Kontakt zu den Ahnen erlaubte. Sie wurden eingeladen, zusammen mit den Lebenden zu feiern, man gab ihnen Speis und Trank und ehrte sie. An diesen Tagen wurde hellgesehen, wahrgesagt und Kontakt zu den Verstorbenen gesucht. Die Christen wandelten dieses wichtige Fest um, nannten die drei Tage Vorabend von Allerheilligen, Allerheiligen und Allerseelen. Zu Allerheiligen werden ihre Toten auf dem Friedhof besucht, um ihnen Kerzen anzuzünden und ihrer zu Gedenken.
Samhain ist damals wie heute ein sehr persönliches und nach innen gerichtetes Fest, welches von vielen mit Freunden und der Familie begangen wird.
Beim Fest Samhain beschäftigen wir uns mit dem Tod. Für viele Menschen heute ist das immer noch ein Tabu-Thema, da sie sich nicht mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen wollen oder können. Denke einmal nach, was der Tod für Dich persönlich bedeutet. Ist Tod für Dich ein abstraktes Wort? Welche Einstellung hast Du ihm gegenüber? In der keltischen Tradition ist der Tod kein Ende, sondern ein Neubeginn. Der Körper ist nur eine Hülle, die Seele wird frei und kann zu der Gemeinschaft der Seelen zurückkehren – oder, wenn sie das wünscht, sich einen neuen Körper suchen, in dem sie wiedergeboren wird. Aber egal, welchem Glauben Du angehörst: Es ist wichtig, auch hierüber einmal nachzudenken.
Gedenke darum heute der lieben Menschen, aber auch der Tiere die von Dir gegangen sind. Wie waren sie? Was waren sie für Dich? Wie seid Ihr miteinander umgegangen? Ehrst Du die Ahnen? Unterdrücke Deine Gefühle und Tränen nicht. Sie sind nicht „peinlich“, sondern eine Befreiung für die Seele.
Samhain ist ein Mondfest, wobei das Element Erde in diesem Fest eine wichtige Rolle spielt.
Von der Erde sind wir alle gekommen und zur Erde werden wir alle ohne Ausnahme eines Tages zurückkehren, ob als Körper oder als Asche nach der Verbrennung. Darum denke daran, daß alles Eins ist. Wir Menschen sind alle Eins – aber auch mit Mutter Erde und der Natur sowie allen Wesen und Wesenheiten, die auf ihr leben. Lebst Du danach? Bedenke, dass alle Worte, Gesten, Taten und sogar Gedanken, einmal wieder zu Dir zurückkehren werden. Sprichst Du mit Respekt über und mit Menschen, Tieren, Pflanzen… der ganzen beseelten Natur? Sind Deine Gedanken und Taten respektvoll?
Samhain feiern:
- Besuche einen oder mehrere Deiner Ahnen auf dem Friedhof (oder wo sie zur letzten Ruhe gebettet sind). Alternativ kannst Du eine Kerze vor ihrem oder seinem Bild entzünden. Nimm Kontakt auf, sprich mit ihnen.
- Mache eine schamanische Reise in die Anderswelt. Rufe Deinen Seelenbegleiter. Suche den Hirschen auf, den Begleiter aller Seelen in die Anderswelt.
- Entzünde ein Feuer. Und später, wenn Du schlafen gehst, stelle ein Licht (Kerze) für die Ahnen ins Fenster oder nach draußen.
- Mach eine Seelenübergangsräucherung (alternativ gib ein paar Eibenzweige ins Feuer).
- Der Schleier zwischen dem Hier und der Anderswelt ist in dieser Zeit besonders dünn. Lege Dir Tarotkarten, ziehe Runen-Steine oder Ogham-Stäbe (oder andere Divinationen).
- Meditiere über das Thema Tod und Anderswelt.
- Stelle eine Opfergabe (z.B. etwas Brot) außen auf die Fensterbank für die Ahnen.
- Schreibe das, was Du gerne loslassen möchtest, auf ein Blatt Papier und verbrenne dies im Samhain-Feuer (oder an der Kerze – über einem feuerfesten Topf).
von Tahira