Treasures of the Tribe - Richtlinien für OBOD Seedgroups (Seed - Gruppen) & Groves (Haine)
James AllenDas Fernstudium des Ordens stellt Dir alles zur Verfügung, was Du benötigst, um dem Druiden-Pfad zu folgen. Aber: Sich mit anderen Menschen treffen, um die Feste zu feiern und Deine spirituelle Reise mit anderen zu teilen, bietet Dir eine große Unterstützung. Du lernst neue Freunde kennen und erweiterst Deinen Horizont. Die folgende Information soll Dir helfen zu verstehen, was es beinhaltet, wenn Du einer Gruppe beitrittst – oder schon in einer bist – und sie soll Dir bei der Entscheidungsfindung helfen, ob Du selbst eine Gruppe gründen möchtest.Möge es Dir Freude bringen, auf dem Pfad zu reisen!
Möge der Geist des Ordens und der Geist Deiner Gruppe Dich leiten und segnen!
Wie gründe ich eine OBOD Seed-Gruppe oder einen Hain?
Wenn Du Mitglied des Orden bist, ob nun Barde, Ovate oder Druide, kannst Du eine Seed-Gruppe gründen. Du musst für den kompletten Kurs gemeldet sein und nicht nur das Einführungs-Paket erhalten haben. Schicke bitte eine E-Mail an das OBOD-Büro im deutschsprachigen Raum (info@druidry.info) mit folgenden Angaben:
- Land und die Region (Bundesland, Kanton etc.),
- Namen deiner Seedgroup
- Name der Kontaktperson
- eine email-Adresse, unter der die Seedgroup erreichbar ist
Wir leiten eure Seedgroup-Daten dann an das englische Büro weiter, der offiziellen Registrierung der Seedgroups weltweit. Wir können die Seedgroup dann in die Liste der Seedgroups & Groves auf der deutschsprachigen Website www.druidry.info aufnehmen und neue Mitglieder aus Deiner Region auf die Seedgroup hinweisen.
Wenn Du ein Mitglied im Druiden-Grad des Ordens bist und ein weiteres Mitglied im Druiden-Grad des Ordens ausfindig machen kannst, der oder die mit Dir zusammenarbeiten möchte, dann kannst Du Dich für die Gründung eines Hains bewerben. Bitte setze Dich mit dem OBOD-Büro im deutschsprachigen Raum in Verbindung, wir stellen dann den Kontakt zum englischen Büro her.
Worin besteht der Unterschied zwischen einer OBOD-Seed-Gruppe und einem Hain (Grove)?
Wir nutzen die Bezeichnungen „Seed-Gruppe“ und „Hain“, um unsere Verbindung zur Natur und der Druidentradition aufzuzeigen. Es gibt inzwischen über 100 OBOD Seed-Gruppen und Haine weltweit.
Eine Seed-Gruppe kann von jedem Mitglied jederzeit und an jedem Punkt seiner Studien gegründet werden. Es steht jeder Gruppe frei, ihren eigenen Arbeitsstil zu entwickeln mit dem Ziel, die Treffen informell und entspannt zu gestalten. In einer Seed-Gruppe wird den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, sich zu treffen und zu meditieren, Druidentum zu diskutieren und auch Themen von gemeinsamem Interesse zu besprechen. Viele Seed-Gruppen feiern die Jahreskreisfeste zusammen.
Ein Hain ist eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft und die von mindestens zwei Mitgliedern geleitet wird, die in den OBOD-Druiden-Grad initiiert sind. Ein voll funktionierender Hain wird die acht Jahreskreisfeste zusammen feiern und darf selber Mitglieder initiieren. Ein Hain kann, bei entsprechender Grösse und Wunsch, in allen drei Graden – Barden, Ovaten und Druiden eigene Hain-Treffen abhalten.
Wer kann einer Seed-Gruppe oder einem Hain beitreten?
Jedes Mitglied des Ordens sollte in den Seed-Gruppen als Gast willkommen geheißen werden: Entweder nur vorübergehend oder auch als potentiell dauerhaftes Mitglied. Haine und Seed-Gruppen haben natürlich auch Pflichten gegenüber der Gruppe der bestehenden Mitglieder und wünschen zu bestimmten Zeiten vielleicht keine Besucher. Bitte sei sensibel der Gruppe gegenüber. Es gibt eine Vielfalt von Möglichkeiten, welche vielleicht die Gruppe zu dem Zeitpunkt einer Anfrage zu einem Besuch „nein“ sagen läßt. Das mag z.B. darin begründet liegen, dass gerade kein Raum zur Verfügung steht oder, dass Mitglieder ein Bedürfnis nach „Privatsphäre“ haben, wenn die Treffen in privaten Wohnungen oder Häusern stattfinden. Vielleicht findet auch gerade eine private Feier statt oder auf dem gewünschten Datum wird gerade eine Initiierung vorgenommen – usw. Trotzdem ist die generelle Einstellung des OBOD offen und bezieht neue Menschen gern mit ein – eine permanent „geschlossene“ Gruppe wäre nicht im Einklang mit der Grundhaltung.
Die Mitgliedschaft im OBOD definiert sich über den Eintritt in den Barden-Grad: Das Einführungspaket des Ordens liegt hinter Dir und Du hast den Barden-Kurs begonnen.
Manche Gruppen lassen Nichtmitglieder bei Treffen zu und die Partner von Mitgliedern, die interessiert sind, aber dem Orden nicht beitreten möchten, sind auch willkommen. Mitgliedschaft in einer Gruppe ist nicht dasselbe, wie Mitgliedschaft im OBOD. Diese erhält man nur durch das offizielle Anmelden zum Bardenkurs, egal in welcher Sprache, über das jeweilige Vertriebsbüro des Kurses. Die Teilnahme an Gruppentreffen bedeutet somit nicht, dass Du damit ein OBOD-Mitglied bist. Die Barden-, Ovaten- und Druiden-Hain-Treffen sind nur offen für die Mitglieder, die den entsprechenden Grad erreicht haben, obwohl im Barden-Grad hin und wieder Ausnahmen gestattet sind, um Redner einzuladen oder auch sonstige Gäste.
Wie werden die Gruppen finanziert?
Gruppen verwalten sich selber und müssen auch finanziell unabhängig sein. Auch, wenn zu Beginn der Seed-Gruppe einmal von den Gründern erste Ausgaben gesponsert wurden, ist es heutzutage unfair, dieses so weiter zu machen. Die Gruppe besteht aus ihren Mitgliedern und nicht aus Regularien, die Kosten für den Unterhalt einer Gruppe sollten daher nicht zu hoch sein und von daher sollte die Gruppe es sich selber einfach machen und ihre Kosten unter den Mitgliedern teilen. Das ist normalerweise nur ein kleiner Beitrag oder eine Anfrage, einmalige Kosten zu teilen, wie z.B. für Tee, Kaffee, Kerzen, usw. Aber, das ist natürlich der Gruppe überlassen, das selbst zu entscheiden, wie sie Finanzen handhaben möchten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine Gruppe sich selber tragen kann: Man kann sich abwechseln bei der Wahl der Orte, wo man sich trifft. Jedes Mitglied könnte etwas an Getränken, Essen, Kerzen usw. mitbringen, so dass hierdurch Kosten bereits vorab geteilt sind. Alternativ legt jemand das Geld für die Besorgungen aus und über Umlage wird es während des Treffens wieder zurückgezahlt. So vermeidet man auch nicht notwendige (Bank-)Kosten für ein gemeinsames Konto oder den hohen Verwaltungsaufwand für eine generelle gemeinsame Kasse.
Normalerweise sind die Leiter der Treffen zu beschäftigt, um Geld einzusammeln, daher wäre es wünschenswert, wenn hierfür ein Mitglied bestimmt wird, welches/r zu Beginn des Treffens die entsprechenden Finanzen regelt. Am Ende des Treffens erst Geld einzusammeln ist nicht ratsam, da vielleicht Menschen eher weg müssen und daher versäumt wird, auch von diesen Geld einzunehmen. Am Ende von Veranstaltungen wird das auch nur allzuschnell einmal „vergessen“.
Manche Gruppen haben ihre eigenen Webseiten, verschicken Rundschreiben, verwalten Facebook-Seiten und Diskussions-Foren. Dies ist eine ideale Art und Weise, allen anderen mitzuteilen, welche Veranstaltungen anstehen, wissen zu lassen, welche Gruppenregeln in den einzelnen Gruppen bestehen und auch für die Mitglieder, um zwischen den Treffen untereinander Kontakt zu halten. Auch die hierdurch entstehenden Kosten können unter den Mitgliedern aufgeteilt werden.
Treffen -Wie oft?
Die meisten Gruppen treffen sich zu den acht Jahreskreisfesten. Zusätzlich gibt es vielleicht auch noch andere Treffen zwischen den Festen. Größere Gruppen können auch separate Treffen (je nach Grad der Mitglieder), für Barden, Ovaten und Druiden abhalten.
Die meisten Gruppen suchen einen Tag aus, der für (möglichst) alle passt und bleiben dann auch dabei – z.B. den Samstag vor oder nach einem aktuellen Fest. Entscheidet Euch für eine Anfangs- und eine End-Zeit, so dass jede/r weiß, was ihn/sie erwartet. Haltet die Terminvereinbarung konstant und einfach, so dass niemand ausgeschlossen wird. Natürlich können sich Termine auch einmal ändern. Treffen zum Vollmond ist eine Möglichkeit, aber natürlich schwierig zu verwirklichen, da die Mondphasen nicht auf einem konstanten Tag liegen, sondern sich monatlich im Tag ändern. Der OBOD schlägt vor, jeden Monat eine Vollmond-Meditation durchzuführen für den Frieden, z.B. um 18.00 Uhr örtlicher Zeit. Die Gruppe könnte sich hierzu verpflichten, wohingegen einzelne Mitglieder dann vielleicht nur zufällig Zeit haben.
Was geschieht bei einem Treffen?
Der Orden ermutigt seine Mitglieder zu Freiheit, Kreativität und individueller Verantwortlichkeit und von daher schreiben wir keine speziellen oder im Ablauf festliegenden Strukturen für ein Treffen vor. Es obliegt den einzelnen Mitgliedern oder der Gruppe insgesamt, festzulegen, wie sie ein Treffen gestalten möchten und wie sie ihre Zeit gemeinsam verbringen möchten.
Um diese Treffen angenehm zu gestalten, sollte allerdings vorher etwas Zeit damit verbracht werden, über gemeinsame Ziele und auch Grenzen nachzudenken, was ebenso wichtig ist, wie Freiheit und Kreativität.
Eine mögliche und erprobte Struktur für ein Treffen ist, soviel Zeit einzuplanen, dass einige oder mehrere dieser Elemente integriert werden könnten:
- Ankunft
- Begrüßung und Verkündigung des Ziels des Treffens
- Einstimmung auf das Ziel (z.B. ein Jahreskreisfest)
- Austausch von Neuigkeiten und Ideen
- Diskussionen und Debatten zu einem (vorher) ausgesuchten Thema
- Meditation
- Feier
- Eistedfodd (Fest der Literatur, der Musik und des Gesangs)
- Gemeinsames Essen
Hierzu folgen noch mehr Einzelheiten.
Ankunft:
Diejenigen, denen die Verantwortung für die Organisation des Treffens obliegt, sollten sicherstellen, dass jede/r entsprechend willkommen geheißen wird, vor allem neue Gäste. Vor allem für die Menschen, die zum ersten Mal kommen, ist es eine gute Idee, dass ein festes Mitglied abgestellt wird, sich um diese zu kümmern, damit ein/e Ansprechpartner/in vorhanden ist. Diese Mitglieder könnten den Neuen auch vorab – z.B. per Skype oder Telefon – mitteilen, was sie bei einem Treffen erwartet und auch, was von ihnen erwartet wird.
Wenn Du der Neuling bist, wäre es sinnvoll, vor einem solchen Treffen, einmal Kontakt zum/r Leiter/in der Gruppe aufzunehmen, damit Du weißt, was Dich erwartet – oder, um zu sehen, ob Du selber irgend etwas zum Gelingen des Treffens beitragen kannst.
Begrüßung und Verkündigung des Ziels des Treffens:
Das Treffen sollte auf jeden Fall damit begonnen werden, alle Anwesenden zu begrüßen (das kann persönlich oder allgemein gehalten werden) und dann kurz den Zweck des Treffens zu umreißen. Dieser Teil kann optimal auch dafür genutzt werden, um neue Mitglieder den anderen vorzustellen.
Einstimmung auf das Ziel. Dies könnte z.B. folgende Elemente enthalten:
- Einen Kreis bilden und sich an den Händen fassen
- Eine oder mehrere Kerze(n) entzünden
- Drei tiefe Atemzüge zusammen zu machen als Erinnerung an den gemeinsamen Pfad, der alle zusammengebracht hat, eine Hilfe, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, eine Einladung, dem Wind draußen zu lauschen… eine Konzentration auf den Ort und die Menschen, die anwesend sind.
- Eine kurze Meditation zum Thema (z.B. bei Treffen zu den Jahreskreisfesten)
Austausch von Neuigkeiten und Ideen:
Einige Gruppen nutzen hierfür einen „Rede-Stab“. Ein besonders schöner, vielleicht sogar speziell gravierter oder verzierter (z.B. mit Federn, Muscheln oder Lochsteinen) Stab (in den meisten Fällen aus Holz), der herumgegeben wird. Nur die Person, die den Stab in den Händen hält, darf etwas sagen. So wird vermieden, dass alle durcheinander reden und vor allem wird erreicht, dass der Rest wirklich zuhört. Jede/r bekommt die Gelegenheit etwas zu sagen, aber es sollte natürlich vermieden werden, dass einzelne Personen den Stab „beschlagnahmen“. So wird im Kreis jeder Beitrag zu einem Ganzen verwoben. Wenn Du nicht sprechen möchtest, ist das völlig in Ordnung. Nimm den Stab einfach in die Hände, halte ihn eine Weile und gib ihn dann weiter an deine/n Nachbar/in. Der Zweck dieses Gesprächskreises ist keine Therapie, sondern es soll einfach sicher stellen, dass jede/r einmal zu Wort kommt und die Chance hat, auch gehört zu werden. Diese Art, einen Gesprächskreis zu bilden wird meistens genutzt, wenn eine spezielle Angelegenheit besprochen werden soll oder eine Entscheidung zu etwas getroffen werden muss.
Es ist oft sehr überraschend zu sehen, wie sonst oft schüchterne Personen hierdurch plötzlich Mut und Sicherheit erlangen, um vor anderen zu reden, wenn sie den Stab in der Hand halten. Es ist wichtig, vor diesen Gesprächskreisen einmal die Regeln zu dem Stab auszulegen für alle, sonst könnte es sein, dass es nicht funktioniert. Um Probleme zu vermeiden, wiederholen viele Gruppen die Regeln auch vor jeder Runde im Kreis:
- Nur die Person, die den Stab in der Hand hält, darf sprechen und während die Person spricht, sollten (müssen) alle anderen zuhören.
- Der/die Sprecher/in sollte sich auf das Thema konzentrieren und beschränken, nur seine eigene Meinung (kurz und prägnant) kund tun und nicht einzelne Personen, sondern die ganze Gruppe ansprechen.
- Der Veranstalter kann den/die Sprecher/in (als einzige/r) unterbrechen, wenn er oder sie das Gefühl hat, dass diesen Regeln nicht Folge geleistet wird, jemand persönlich oder verletzend wird oder einfach zu viel Zeit in Anspruch genommen wird.
Nachdem die Runde(n) mit dem Sprech-Stab vorbei ist, kann natürlich auch noch die Gelegenheit zu einer offenen Diskussionsrunde gegeben werden.
Diskussionen:
Diskussionen können über alle Angelegenheiten und Inhalte des Druidentums oder allgemein über die Spiritualität gehalten werden, so z.B. Erd-Mysterien, heilige Orte, Überlieferungen über Steine, Bäume oder Tiere, Geschichten, Sagen und Mythen, alternative Medizin – die Liste kann endlos fortgeführt werden. Es kann praktisch gearbeitet, oder auch ein ganzes Wochenende veranstaltet werden. Und es ist natürlich von Vorteil, herauszufinden, welche „Spezialitäten“ und Interessen jedes Gruppenmitglied mit in die Gruppe bringt. Es ist auch gut für die einzelnen Mitglieder, wenn sie die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit in die Gruppe einbringen zu können.
Es gibt viele Ansätze hierfür und es ist das Beste, sich nicht zu schnell auf eine bestimmte, Art festzulegen. Es könnten kurze Serien von Diskussions-Treffen veranstaltet werden über ein bestimmtes Themengebiet, oder Mitglieder mit speziellen Interessen oder Wissen könnten eingeladen werden, um ein solches Treffen zu gestalten und zu leiten. In den Anfangszeiten einer Gruppe zahlt es sich später sicherlich aus, die Entwicklung der Gruppe zu beobachten und zu diskutieren.
Meditation:
Die meisten Treffen schließen eine Meditation mit ein. Dies kann eine wertvolle Zeit sein. Aber, wenn Du daran nicht teilnehmen möchtest, genießt Du es vielleicht einfach, still dabei zu sitzen. Erinnere Dich: Es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg, eine Meditation mitzuerleben. Es kann sein, dass Du sehr lebhaft und realitätsnah visualisieren kannst, aber auch, dass Du „nichts siehst“, aber vielleicht statt dessen sehr bewußt etwas fühlst: Deine Umgebung, Gerüche, Geräusche. Niemand sollte Dein Erlebnis beurteilen oder analysieren – manchmal dauert es eine Weile, bis sich die Bedeutung von Worten oder Bildern für Dich erschließt. Du wirst also nicht notwendigerweise etwas „erhalten“ in einer Meditation, aber vielleicht fühlst Du Dich einfach entspannt dadurch.
Zusammen eine angeleitete Meditation zu erleben und Pfad-Arbeit zu machen, kann eine sehr wertvolle und fruchtbare Erfahrung sein und kann die Gruppe enger zusammenschweißen. Es kann auch die Stimmungslage der Gruppe heben, oder das Gruppenbewußtsein aktivieren, so dass sich mit der Zeit Klarheit herauskristallisiert.
Da Mitglieder einer Gruppe oft in verschiedenen Stadium ihrer Reise sind, einige sehr vertraut sind mit Meditationen und das für andere wiederum total neu ist, sollte der- bzw. diejenige, die/der die Meditation leitet sich dessen bewußt sein und getestete und erprobte Meditationen nutzen. Versuche, nicht die Meditationen aus den Gwersi zu nutzen – abgesehen von den Basismeditationen „Lichtkörper“ und „Heiliger Hain“ – es sei denn, die komplette Gruppe hat diese Meditationen als Teil des Kurses bereits einmal durchgeführt, damit diese Meditationen nicht für die anderen „verdorben“ werden. Eine Rückkopplung seitens der Mitglieder an den Leiter/die Leiterin der Meditation, hilft dieser/diesem, die Meditationen für die Zukunft zu verbessern. Also nicht schüchtern sein mit Kommentaren zu der Meditation, wenn Du meinst, dass diese vielleicht zu lang war, zu kurz – aber auch andere konstruktive Bemerkungen sind immer hilfreich.
Die Gruppe findet es vielleicht gut, wenn eine Meditation immer mit denselben Eröffnungen beginnt und demselben Schluß endet und die Pfad-Arbeit danach folgt. Diese Wiederholungen und die daraus resultierende Vertrautheit macht es möglich, sich einfacher mit dem veränderten Geistes-Zustand zu verbinden, der für Meditationen Voraussetzung ist. Wenn Du eine Reise in das Innere anleitest, beachte bitte, auf dem Rückweg den gleichen verbalen Weg zu nehmen wie auf dem Hinweg. Das macht es einfacher, sich nach der Meditation wieder völlig zu erden und im Hier und Jetzt wieder anzukommen. Eine anschließende Pause mit einer Tasse Kaffee oder Tee hilft ebenfalls bei der Erdung und ein anschließendes (Mit-)Teilen der Gedanken über die Meditation (z.B. im Kreis mit dem Sprech-Stab) könnte darauf folgen.
Vermeide jedoch langwieriges „Herumgehacke“ auf Meditationserlebnissen, welche für manchen Teilnehmer sehr privater Natur sind. In einer sehr großen Gruppe kann das auch sehr zeit- und energieraubend sein. Dann wäre es vielleicht besser, vorzuschlagen, dass sich Gruppen von zwei bis drei Leuten für ca. 10 Minuten zusammensetzen, um ihre Ergebnisse zu besprechen – oder einfach noch in aller Stille jede/r für sich die Erlebnisse aufarbeitet während der Kaffee oder das Teewasser kocht.
Eistedfodd (Fest der Literatur, der Musik und des Gesangs):
Das Eisteddfod bietet eine Möglichkeit, die eher formalen Aspekte der Zeremonie für eine zeitlang abzulegen und Geschichten, Lieder, Musik und Gedichte auszutauschen. Es steht jedem/jeder frei, hieran teilzunehmen oder auch nicht.
Gemeinsames Essen:
Ein Buffet einzuplanen, wo jeder etwas mitbringt und alles geteilt wird, nach einer Zeremonie/einem Ritual, ist eine schöne Art, Leute zusammenzubringen und sicherzustellen, dass jede/r geerdet ist, bevor er oder sie nach Hause fährt. Manche Druiden trinken Wein, Bier und Met, aber „alkoholfrei“ ist für einige auch Teil des spirituellen Pfades, also sollten entsprechend Alternativen in Getränken angeboten werden.
Was machen die Gruppen sonst noch so?
Außer den Treffen zu den Jahreskreisfesten, bieten manche Gruppen zusätzliche Veranstaltungen an. So z.B. Arbeitsgruppen, Exkursionen oder Wochenendfahrten, lokale Ereignisse oder andere Aktivitäten, die z.B. auch Umweltaktionen beinhalten können, wie Bäume zu pflanzen. Zusätzliche Aktivitäten hängen immer von den örtlichen Wünschen und Gegebenheiten ab und bieten auch die Gelegenheit, bereits aktiv als Druide zu arbeiten, während der Entwicklung der Gruppen-Identität.
Eine kraftvolle und sehr passende Art, als Druide zu arbeiten ist, sich als Gruppe für einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Aufgabe im Ort (oder der Umgebung) zu engagieren, vielleicht sogar dort, wo sich die Gruppe für Zeremonien/Rituale trifft. Mitglieder der Gruppe könnten sich z.B. freiwillig melden, um den Ort von Müll freizuhalten usw. vor, während oder nach den Treffen.
Sollten wir bei diesen Treffen Gwersi studieren?
Da die einzelnen Mitglieder der Gruppe wahrscheinlich nicht im gleichen Tempo dem Kurs folgen, aber auch wegen der Einzigartigkeit dieser Reise für jedes einzelne Mitglied, ist es nicht ratsam und vor allem nicht praktikabel die Gwersi gemeinsam zu studieren. Wenn Du Dich durch die einzelnen Gwersi durcharbeitest, wirst Du schnell feststellen, wie subjektiv die Erlebnisse sein können, die Du mit den Gwersi durchlebst. Außerdem ist der Kurs sehr achtsam strukturiert, so dass jeder Gwers wieder zum nächsten führt oder vorsichtig andeutet, was in den nächsten Zeiten in den Gwersi passieren wird. Es wäre einfach schade, die individuelle Reise von anderen Mitgliedern zu verderben, indem man Gwersi bearbeitet, wo der-/diejenige noch nicht angekommen ist. Dies könnte auch die Erfahrungen der einzelnen Meditationen oder Praktika verändern, weil sie sich vorab Meinungen bilden oder Ideen dazu bekommen, die von anderen beeinflusst sind. Die Magie der Übungen und Meditationen der Gwersi ist gerade, dass spontan aus dem Unterbewusstsein gehandelt wird und aus dem Inneren oder der eigenen Psyche heraus Antworten entstehen – im Sinne einer fortlaufenden und sich immer weiterentwickelnden Reise. Es stehen so viele andere, wundervolle Themen für Diskussionen zur Auswahl, dass keine Notwendigkeit besteht, Treffen als Gwersi-Studium zu nutzen.
Nichts desto trotz ist es gut, nicht allzuweit entfernt von den Themen zu sein, die von den Gwersi behandelt werden, da natürlich eine wichtige Rolle der Seed-Gruppen darin besteht, den Mitgliedern Unterstützung zu bieten und sie zu ermutigen auf ihrem Pfad durch die OBOD-Grade, aber dennoch Raum zu lassen für eigene Arbeiten.
Diese Unterstützung kann aber durch einfache gelegentliche Verweise auf die Gwersi erfolgen, die sich auf die jeweiligen Diskussionsthemen beziehen. Solche Hinweise und Erinnerungen können hilfreich sein, den Mitgliedern wieder bewußt zu machen, daß aktive Mitgliedschaft oder die Leitung einer Gruppe kein Ersatz für das persönliche Studium der Kurse ist.
Zeremonien, Rituale und die OBOD-Vorlagen dazu:
Sich regelmäßig zu Zeremonien / Ritualen zu treffen ist eine Möglichkeit, die spirituellen Grundlagen der Gruppe zu festigen. Dies ist die Zeit, wo Meinungsverschiedenheiten beiseite gelegt werden und jedes Individuum beginnen kann, die Einzigartigkeit der Energie der Gruppen-Seele seiner/ihrer Seed-Gruppe oder ihres/seines Hains aktiv zu erspüren und zu erleben. Aus diesem Grunde muss auch nicht Punkt-für-Punkt der Ritualvorlage gefolgt werden. Umgekehrt sollten die Ritual-Leiter/Innen die Erwartungen der Gruppe mit in das Ritual integrieren. Das bedeutet, dass die Ritual-Leiter/Innen meist nicht die Option haben, experimentell vorzugehen, wie sie das vielleicht in den eigenen Ritualen tun würden.
Alle Veränderungen sollten sorgfältig vorgenommen, diskutiert und begründet werden, damit es von allen verstanden wird, warum die Änderung vorgenommen wurde. Alle Mitglieder sollten mit den Änderungen einverstanden sein. Wie schon in der Einleitung der OBOD-Rituale geschrieben steht: „Wir versammeln uns als Gleiche…“ Dies hat eine tiefgreifende Wirkung und ist sehr kraftvoll und muss auf Wahrheit beruhen, damit die Energie im Kreis fließen kann. Jede/r Teilnehmer/In bringt ihr/sein eigenes inneres Bewußtsein und sein/ihr körperliches Da-Sein mit in das Ritual ein und es ist nicht wichtig, ob der/diejenige eine aktive Rolle im Ritual spielt oder nicht. Das muss allen klargemacht werden.
Wenn OBOD-Mitglieder zu der Gruppe stoßen, erwarten sie, dass die Rituale das widerspiegeln, was sie in den Kursunterlagen erlebt und gelernt haben. Dies ist vor allem eine wichtige Wahrheit, wenn die Jahreskreisfeste gefeiert werden sollen.
Die Ordens-Zeremonien/Rituale sind Grundlage zur Arbeit des OBOD: Viele Mitglieder sind der Meinung, dass es sich um OBOD-Erbe handelt, um magische Vorlagen, die es zu schätzen gilt, und dies muss respektiert werden. Gruppen, die sich dafür entscheiden, die Jahreskreisfeste nur zum Teil nach der Vorlage durchzuführen und frei-fließende Eigenkreationen mit einzubringen, sollten trotzdem regelmäßig auf die Vorlagen zurücksehen und auch das „Buch der Rituale“ mit einbeziehen, um die Gruppe auf dem richtigen Weg zu halten.
Wenn eine Gruppe eine Veränderung durchführen möchte, ist es am besten, das zentrale Ritual zu ändern, die Standard OBOD-Eröffnung und den Schluß jedoch beizubehalten. Dies ist ein kraftvoller Rahmen für das, was vielleicht innerhalb der Zeremonie / des Rituals geschieht.
Indem wir die OBOD-Vorlagen für die Eröffnung und den Schluß immer so beibehalten, wie sie sind, verstärken wir nicht nur die Energie der Gruppe, sondern verbinden uns auch mit der Gruppen-Energie des Ordens selber. Zu wissen, dass dies in Hainen und Gruppen überall auf der ganzen Welt so gehandhabt wird, generiert ein starkes Gefühl der spirituellen Gemeinschaft.
Um eventuelle Änderungen vorzunehmen, sollten vielleicht vorher einige Fragen berücksichtigt werden:
- Inwiefern fügt die gewünschte Änderung etwas zu der Zeremonie und dem Gruppen-Erlebnis hinzu und auf welchem Wege (Ursache-Wirkung)?
- Geschieht diese Änderung in Harmonie mit und im Geiste des Ordens?
- Wie wirkt das auf und wie unterstützt das den neuesten Barden des OBOD auf seinem/ihrem Weg?
Die meisten Gruppen entwickeln ihre Feste zusammen, bessern sie ständig nach und überarbeiten sie von Jahr zu Jahr, so dass sie nicht das Gefühl haben, „statisch“ zu werden. Aber sie wachsen an und mit der Gruppe an Erfahrung und Weisheit.
Feste:
Die (Jahreskreis-)Feste gemeinsam zu feiern, ist eine großartige Gelegenheit, um sich zu treffen. Es kann einem das Gefühl geben, wenn man ein Fest verpasst, dass man auf einem Rad fährt, an dem eine Speiche fehlt. Zusammen durch das Rad des Jahres zu reisen ist ein wunderschönes Erlebnis. Die Gruppenbeziehung von einem zum nächsten Fest wird enger und dann stellt man plötzlich fest, dass man man bereits ein ganzes wertvolles Jahr miteinander verbracht hat und bereits die zweite Spirale einer neuen gemeinsamen Runde betritt.
Feiern in der südlichen Hemisphäre:
In der südlichen Hemisphäre stehen die Feste an entgegengesetzten Zeitpunkten des Jahres gegenüber denen der nördlichen Hemisphäre und die Himmelsrichtungen Nord und Süd wechseln ebenfalls ihren Platz. Das bedeutet z.B., dass, wenn einige Gruppen im Norden die Wintersonnwende feiern, die Gruppen in der anderen Hemisphäre die Sommersonnwende feiern. Sich darauf zu besinnen bringt ein großes Gefühl von Gleichgewicht in unsere Feiern.
Wie wird jemand Leiter einer Seed-Gruppe oder eines Hains?<\b>
Druidentum und OBOD scheinen warmherzige, nette und großzügige Menschen anzuziehen, die die Welt positiv verändern wollen. Sie entscheiden sich oft, eine Seed-Gruppe zu beginnen und später, wenn sie in den Druidengrad übergehen, verbinden sie sich häufig mit einem anderen Mitglied im Druidengrad, um einen Hain zu gründen. Oft kommt es vor, dass sie ihr Zuhause als Treffpunkt für die Gruppe zur Verfügung stellen. In diesem Fall, haben sie selber entschieden, ein Gruppenleiter zu werden und – vorausgesetzt sie haben die Unterstützung der anderen Mitglieder der Gruppe – verdienen Respekt und Aufmerksamkeit. Aber, sie sollten nicht als „Chef“ gesehen werden oder über den anderen Mitgliedern der Gruppe stehen.
Als Alternative könnten die Mitglieder einer Gruppe sich dafür entscheiden, ein „Rotationssystem“ für die Leitung der Gruppe einzuführen, wobei bei jedem Treffen dann ein anderes Mitglied die Rolle des Organisators und Leiters z.B. bei Meditationen übernimmt usw. Wieder andere Gruppen wählen die oder den Gruppenleiter/In, die oder der dann für eine bestimmte Zeitperiode die Leitung der Gruppe übernimmt.
Welchen Weg auch immer die Gruppe einschlägt, es ist wichtig, dass die Mitglieder der Gruppe sich nicht unterdrückt fühlen, was Regeln und Formalitäten anbelangt. Die Gruppe muss daher versuchen, den goldenen Mittelweg zu finden zwischen totaler Strukturlosigkeit, also Chaos und zu strikter Struktur, also Starre und Unbeweglichkeit. Diese Frage könnte ein gutes Thema für eine Diskussion in der Gruppe sein.
Welche Verantwortungen hat die/der Gruppenleiter/in?
Gruppenleiter bringen Menschen zusammen und geben ihnen Mut und Unterstützung. Es ist wichtig, zu leiten und nicht zu kommandieren. Eine der wichtigsten Aufgaben einer Gruppenleitung ist es, sich auf die Gruppe einzustimmen und zu sehen, was für die Gruppe wichtig ist – der Stimme des Gruppen-Geistes zuhören. Sie sollten sich immer bewußt sein, dass sie nicht die einzigen sind, die mit diesem verbunden sind oder darauf reagieren. Das Licht und die Energie der Gruppe sind für alle Mitglieder verfügbar. Dieser Gruppen-Geist ist unabhängig von den Gruppenleitern, die sich selber als Mediatoren verstehen sollten. Er ändert sich und entwickelt sich weiter mit allen Menschen, die der Gruppe beitreten und nicht mit dem Willen oder den Wünschen eines/einer Gruppenleiters/Gruppenleiterin.
Obwohl die Gruppenleitung verantwortlich ist für eine gewisse Richtung, die die Gruppe einschlägt sowie auch dafür, dass die Gruppe stabil bleibt – die Gruppendynamik und –entwicklung entsteht durch die Interaktion aller Mitglieder der Gruppe und der einmaligen Präsenz eines jeden einzelnen in ihr. Die Leiter sollten danach streben, einen angemessenen Raum zu schaffen, in dem die Mitglieder ihre inneren und äußeren Druidenwelten erforschen und erleben können. Die Leiter sollten ebenfalls danach streben, die Integrität des Druiden-Geistes sowie die Integrität des OBOD als Orden aufrechtzuerhalten. Die Leiter sind vielleicht zum OBOD gestoßen, durch die Erkundung anderer spiritueller Richtungen, also ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass eine OBOD-Gruppe nicht durch die Praktiken anderer spiritueller Wege verzerrt wird. Wenn man dies im Hinterkopf behält, kann sichergestellt werden, dass die Gruppe alle Mitglieder unterstützt: Vom neuesten Barden bis hin zu demjenigen, mit der meisten Erfahrung auf diesem/n Gebiet/en.
Gruppenleiter sind oft im Vertrauen gewählt und müssen immer das Vertrauen aller Mitglieder verdienen. Das gilt für viele Bereiche, einschließlich der Fotografie. Als generelle Regel sollte gelten, das Fotos nur im Einverständnis mit denen gemacht werden dürfen, die fotografiert werden sollen und auch nur während der geselligen Abschnitte des Treffens, nicht etwa während einer Meditation oder einer Zeremonie / eines Rituals.
Es werden sicherlich Gelegenheiten da sein, wo die Gruppenleitung eingreifen muss und mit Autorität „nein“ sagen muss, z.B. bei Mitgliedern, die die ganze Gruppe stören. Wenn ein augenscheinlich nicht lösbares Problem auftaucht, wäre es sicherlich hilfreich, andere Hain-Leiter/innen zu kontaktieren oder, wenn nötig, das Büro des OBOD.
Es ist wichtig, dass alle Mitglieder der Gruppe wissen und verstehen, dass die Gruppe nicht dem Gruppenleiter „gehört“. Die Gruppe existiert unabhängig vom Gruppenleiter und sie ist nicht dafür da, dass der oder die Gruppenleiter/in seine oder ihre Ideen der Gruppe aufzwingt. Auch haben die Gruppenleiter keine reine Lehr-Funktion inne, auch, wenn es erfahrene druidische Gruppenleiter/innen gibt, die Druiden-Seminare organisieren oder auch Arbeitsgruppen oder druidische Exerzitien.
Die Leiter übernehmen die Verantwortung für die Pflege und den Schutz der Gruppe und schaffen einen sicheren Ort, an dem die Mitglieder manchmal ihre tiefsten Gedanken und Gefühle teilen möchten. Sie können auch Gastgeber sein für die Gruppe und ihr Zuhause zur Verfügung stellen, um den körperlichen Komfort der Gruppe sicherzustellen.
Abgesehen von einer kleinen finanziellen Gabe in die Kasse der Gruppe (falls vorhanden), um Kosten für Tee, Kaffee, Kerzen, usw. zu decken (s. auch den Punkt „wie werden finanzielle Angelegenheiten gehandhabt“), sollten die Gruppenleiter nicht um Geld fragen und die Mitgliedschaft sowie der Fortschritt in der Gruppe sollte nicht auf nicht auf irgendwelchen Gefälligkeiten beruhen.
Initiationen:
OBOD Haine können Initiierungen anbieten. Barden, Ovaten und Druiden, die es wünschen in einer Hain-Zeremonie initiiert zu werden, müssen zunächst den OBOD-Gwers erhalten mit der relevanten Initiations-Zeremonie. Es genügt nicht, vom OBOD für den nächsten Grad akzeptiert zu sein oder gerade die Einleitungs-Gwersi vom nächsten Grad erhalten zu haben. Einige Haine bestehen darauf, dass der Initiand zunächst einmal seine eigene persönliche Initiierungs-Zeremonie durchführt, bevor die Gruppe eine Initiation vornimmt. Andere sind im Gegensatz der Meinung, dass es nur eine Initiierung geben kann und bieten statt dessen dann eine „Willkommens-Zeremonie“ an, wenn das Mitglied bereits eine Selbst-Initiation durchgeführt hat. OBOD Haine nutzen Zeremonie-Vorlagen, die sich unterscheiden von denen, die der Initiand in seinen Fernstudienunterlagen erhalten hat. Die Hain-Leiter können das Büro bitten, ihnen Kopien davon zuzuschicken. Während einer Initiations-Zeremonie sollten nur Mitglieder anwesend sein, die selber bereits in den gleichen Grad initiiert sind.
Von Seed-Gruppen wird nicht erwartet, dass sie Initiationen anbieten. Dennoch möchten einige Seed-Gruppen, die bereits lange bestehen, wo aber nur ein Mitglied den Druiden-Grad erreicht hat, doch gerne Initiationen anbieten. Wenn dies für Eure Gruppe wichtig ist, dann kontaktiert doch bitte Haselzweig wissen, wir stellen dann den Kontakt zum OBOD Büro in England her, die versuchen werden, eine Lösung zu finden.
Titel:
Titel sind auf keinen Fall notwendig und könnten sogar als nicht anzuraten gesehen werden, weil das dazu führen könnte, dass Mitglieder das Gefühl haben könnten, dass diejenigen mit Titel wichtiger sind als diejenigen ohne Titel. Dahingegen, wenn alle verstehen, dass Titel symbolisch und einer Rolle zugewiesen sind und nicht eine Überlegenheit ausdrücken, dann können sie genutzt werden. Titel können bei bestimmten Mitgliedern der Gruppe verbleiben oder sie können abwechselnd an verschiedene Mitglieder verliehen werden oder auch durch Auslosen oder Auswahl zugeteilt werden. Seed-Gruppen sollten Titel vermeiden, da sie die zwangloseren Gruppen sind, während die Haine formeller strukturiert sind. Einige Haine stecken viel Gedanken, und Mühe in die Auswahl der Titel, die sie ihren Leitern geben und andere verbinden dies wiederum auch mit rituellen Rollen. Wieder andere Gruppen sind weniger formell und bezeichnen ihre Leitung als Moderatoren oder „Ausführer“, um so formelle Titel zu vermeiden. Auch hier gibt es wieder kein „richtig“ oder „falsch“, aber die sorgfältige Überlegung hinsichtlich des besten Weges wäre gut investierte Zeit, sobald die Grundlagen für die Gruppe gelegt sind. Die Arten von Titeln, die benutzt werden sind: Hain-Chef, Hain-Mutter und –Vater, Pendragon [Uther Pendragon (pen-dragon oder ben-dragon = „Oberster Anführer; Oberster Krieger“; ist der Vater von König Artus in der Artussage] und Schreiber. Einige Menschen mögen den Gebrauch der Titel „Mutter“ und „Vater“, aber andere wiederum finden das kindisch und/oder sind der Meinung, dass dies zu starke Bilder, Erinnerungen oder Gefühle hochbringt. Oder sie assoziieren dies mit elterlicher Kontrolle oder gar der Kirche. Die Gruppe sollte die Titel „Hoher Priester“ bzw. „Hohe Priesterin“ nicht nutzen für ihre Leiter. Obwohl Druidentum und Wicca viel gemeinsam haben, sind diese Titel doch stark assoziiert speziell mit Wicca. Sie reflektieren nicht den OBOD-Charakter und sie spiegeln nicht die moralische Einstellung der gleichen Verantwortung wider innerhalb der Fähigkeiten jedes einzelnen, für die praktische und rituelle Arbeit der Gruppe.
Namensgebung für die Gruppe und Registrierung:
Du kannst Dir einen Namen aussuchen der Dir gefällt, so lange er noch nicht in Gebrauch ist. Schaue bitte vorher auf der Liste von Gruppen nach, die auf der Webseite www.druidry.info und www.druidry.org stehen, um eine Idee zu bekommen, welche Art von Name in Frage käme. Manche Gruppen haben Namen gewählt in Verbindung mit den Orten, wo sie gegründet wurden oder richten den Namen nach einer speziellen Gottheit, einem Baum oder einem Tier.
Was auch immer Du für einen Namen wählst, er ist ein Spiegel eures einzigartigen Gruppengeistes und kann sich weiterentwickeln, wenn ihr für eine längere Zeit zusammengearbeitet habt. Das Wort „Hain“ kann im Titel verwendet werden, wenn Deine Seed-Gruppe als OBOD-Hain mit zwei Leitern im Druiden-Grad vom OBOD akzeptiert wurde.
Wenn Du andere Mitglieder von Deiner Gruppe wissen lassen möchtest, solltest Du die Gruppe registrieren lassen, indem Du den Hain- und Gruppen-Koordinator unter Haselzweig kontaktierst. Haselzweig veröffentlicht die Kontaktdaten auf dieser website. Die Liste ist von der Öffentlichkeit einsehbar, daher überlege bitte welche email-Adresse dafür geeignet ist. Wenn Du nicht öffentlich auf der Website genannt werden möchtest, sondern der Kontakt zu eurer Seedgroup nur an neue Mitglieder in deiner Region weitergegeben werden sollen, informiere uns bitte.
Wo sollen bzw. können wir Zeremonien oder Rituale abhalten?
Der Pfad der Druiden verbindet uns mit der Natur und den Elementen, von daher wäre es wünschenswert, Rituale und Zeremonien draußen abzuhalten. Du kannst Dich aber natürlich auch dafür entscheiden, im Haus zu arbeiten, wenn Wärme, Trockenheit und Privatsphäre für Dich wichtig sind – oder auch, wenn ein Zugang für Körperbehinderte notwendig ist. Solltest Du in der Nähe eines Waldes wohnen, dann findest Du dort vielleicht einen Hain von Bäumen, der passend wäre. Auf Privatgelände, versichere Dich der Zustimmung des Eigentümers, dass die komplette Gruppe seinen Grund betreten darf, um zu verhindern, dass Mißverständnisse aufkommen (oder Ihr dadurch sogar das Gesetz übertretet). Selbst, wenn Ihr auf öffentlichem Gelände seid, kann es sein, dass der Zutritt über Privatgelände verläuft. Es ist generell besser, sich diskret zu verhalten, um andere Menschen nicht dabei zu stören, die ebenfalls die Gegend genießen möchten. Vor allem ist es wichtig, Gesetze und Regeln zu beachten. Manche Gruppen haben das Glück, einen abgelegenen Garten zu besitzen und haben verständnisvolle Nachbarn. Einige Gruppen haben sogar das Glück, einen eigenen Hain anpflanzen zu können oder Bäume, was dann für Rituale und Zeremonien genutzt werden kann.
Draußen zu arbeiten kann bedeuten, dass man eine kleine Reise oder Wanderung vor sich hat, bevor die Zeremonie oder das Ritual beginnen kann, also bereitet Euch gut vor. Aber die gemeinsame Reise dorthin, welche auch mit einer Autofahrt beginnen kann und dann weitergeht mit einer stillen Wanderung über das Land, ist genauso Teil der Zeremonie wie der Kreis selber. Sobald Ihr den Hain oder Kreis verlasst, solltet Ihr Müll beseitigen, auch, wenn ihn andere Menschen hinterlassen haben.
In einer idealen Welt hätten wir alle einen perfekten Hain in einer wunderschönen Umgebung zur Verfügung. In der Realität ist dies leider nicht immer so oder nicht praktikabel. Das Wichtige ist, sich regelmäßig zu treffen, auch, wenn dies in dem Garten von jemandem ist oder im Haus. Die Gruppe besteht primär aus den Menschen und der Ort ist sekundär. Oft werdet Ihr feststellen, dass der „richtige Ort“ sich von selber zeigt, sobald sich die Menschen gut in der Gruppe gefunden haben.
Sollten Zeremonien und Rituale öffentlich sein?
Die vier Sonnenfeste können „öffentliche“ Zeremonien sein, obwohl eigentlich nur die erfahreneren Gruppen sich zutrauen, bei Tageslicht und vor zufälligen Beobachtern ein Ritual abzuhalten. Die vier Feuer-Feste neigen dazu, eher intime Ereignisse zu sein (vor allem Samhuinn). Zu diesen könnten vielleicht noch einige Gäste geladen werden.
WICHTIG – Was eine OBOD-Gruppe nicht ist und Fallstricke, die es zu vermeiden gilt
Manche Gruppen mögen anderen Druiden-Gruppen angeschlossen sein, so wie der ADF, AODA, BDO oder das Druid Network. Deren Art zu arbeiten kann sich unterscheiden von Gruppen, die einzig und allein dem OBOD angeschlossen sind.
Gruppenleiter sollten ihre Verantwortung allen OBOD-Mitgliedern gegenüber im Gedächtnis behalten. In den Gruppen sollte Klarheit darüber herrschen, was sie tun und warum sie dies tun. Von Mitgliedern wird ebenfalls erwartet, Verantwortung zu übernehmen für ihren eigenen Pfad. Also, wenn Du darüber nachdenkst, Dich einer Gruppe anzuschließen, finde zunächst ihre Zugehörigkeit heraus und versichere Dich, dass Du Dich behaglich fühlst bei der Art, wie diese arbeiten.
Seed-Gruppen und Haine sind keine Therapiegruppen, auch, wenn Du Treffen für Dich als heilend empfindest. Es sind ebenfalls keine Lerngruppen, auch, wenn Du natürlich viel von ihnen lernst.
Ein Treffen sollte nicht dem Zweck dienen, einzelnen Mitgliedern die Terminkalender zu füllen, indem sie Menschen suchen, die zu ihren eigenen Veranstaltungen kommen, ihre eigenen Arbeitsgruppen besuchen sollen oder auch Kunden für ihre eigenen Heilpraxen. Mitglieder sollten teilnehmen an den Treffen, weil sie ihre Gesellschaft miteinander genießen wollen, die Feste miteinander feiern möchten und Druidentum erkunden, sowie den spirituellen Pfad mit anderen Gleichgesinnten gehen möchten. Sollte ein Mitglied der Gruppe Heiler sein oder eine Arbeitsgruppe leiten, können sie das natürlich gegenüber den anderen Mitgliedern erwähnen, aber sie sollten die Gruppe nicht dafür nutzen, Menschen zu „rekrutieren“.
Leiter sollten die Gruppe nicht benutzen, um ihre eigenen Bedürfnisse nach Anerkennung oder Dominanz zu stillen: Sie sollten nie als „allwissend“ oder „weise“ gesehen werden und sollten sich nicht an „Macht-Spielen“ beteiligen, also sie sich nicht dominant verhalten oder sich nicht besser fühlen als die anderen Mitglieder aufgrund ihrer Position als Gruppenleiter/In. Ein Gruppenleiter sollte niemals andeuten, dass er oder sie ein spezielles Verhältnis zum Orden oder dem OBOD Büro hat, welches andere Mitglieder nicht haben. Sie sollten niemals um Gefälligkeiten bitten oder Geld annehmen für etwas, das mit dem Orden zu tun hat. Auch nicht für einen (schnelleren) Fortschritt durch die einzelnen Grade. Sie sollten sich nicht als Vertretung anbieten für den Mentor / die Mentorin, der/die dem Mitglied zugewiesen wurde. Sie sollten nicht andeuten, dass sie Privilegien erhalten oder Lernunterlagen, die andere Mitglieder nicht bekommen.
Manchmal schließen sich Menschen einer Gruppe an, um emotionale Heilung zu erfahren. Während eine Gruppe durchaus oft ihren Mitgliedern durch eine Periode von Streß und Traurigkeit helfen kann, gibt es doch Grenzen für die Unterstützung, die es jemandem bieten kann, der ein permanentes psychologisches Problem hat.
Es liegt in der Verantwortlichkeit des Gruppenleiters, solche Mitglieder herauszufinden, deren Bedürfnissen besser außerhalb der Gruppe begegnet werden kann und diesem Mitglied anzuraten, sich professionelle Hilfe zu suchen. Während der Gruppenleiter vielleicht in der Lage ist, dem individuellen Mitglied Hilfe anzubieten, ist es doch wichtig, dass sie vermeiden, wie sein oder ihr Therapeut zu handeln und statt dessen doch besser dem Mitglied empfehlen, einen professionellen Berater oder Therapeuten aufzusuchen.
OBOD-Gruppen sind eigenständig – was bedeutet, dass sie sich selber organisieren und selbstbestimmend sind. Der Orden hat keine Kenntnisse von dem, was in den Gruppen vorkommt und kontrolliert nicht, was die einzelnen Gruppen tun. Nur wenn es zu Verstößen gegen die Treasures of the Tribes in einer Gruppe käme, würde OBOD aktiv werden.
Wenn eine Gruppe „nicht Dein Ding“ ist oder Du bist der Meinung, dass Du die Treffen nicht genießen kannst, oder auch, dass sie Deinen Bedürfnissen grösstenteils nicht entspricht, fühle Dich nicht verpflichtet, beizutreten. Du kannst auch darüber nachdenken, ob Du eine eigene Gruppe in deiner Region gründen möchtest, die dann eher Deinem Geschmack entspricht und Deine Vorlieben widerspiegelt.
Lösen von Problemen innerhalb der Gruppe
Manchmal haben Schwierigkeiten oder Konflikte einen tieferen Sinn, so z.B. können sie eine Transformation bewirken oder jemanden dazu bringen, etwas zu lernen. Als Druiden sehen und verstehen wir, dass Konflikte etwas Natürliches sind und neue Möglichkeiten aufzeigen für Wachstum, Lernen und Wandlung. Wir finden es sehr wichtig, sich Zeit zu nehmen zu reflektieren, wo der Kern des Problems liegt. Ein Problem zu lösen kann sich zu einer Chance entwickeln für tieferes Verständnis und einen Einblick in die Gruppe selber. Das kann möglicherweise dazu führen, die Gruppe zu stärken. Eine nützliche Frage, die man sich zunächst stellen könnte, wenn Schwierigkeiten auftauchen, ist: „Wird uns durch diesen Konflikt ein verborgenes Geschenk gemacht, welches uns weiterbringt?“ Oder: „Wird uns durch diesen Konflikt vielleicht aufgezeigt, dass eine Veränderung notwendig wird?“
Als Druiden wissen wir es zu schätzen, dass jeder Weg in der Natur dem Kreislauf von Geburt, Wachstum, Verfall, Tod und Wiedergeburt folgt. Gruppen folgen ebenfalls diesem Weg und eine auftauchende Schwierigkeit oder ein Konflikt könnte ein Symptom dafür sein, dass die Gruppe „feststeckt“ und es eines Anstoßes bedarf, um die Gruppe wieder in Bewegung und damit in eine neue Phase zu bringen.
Meinungsverschiedenheiten sind unvermeidlich in jeder Gruppe und manchmal treten eben auch persönliche Konflikte auf.
Druidentum bietet eine „auf dem Boden gebliebene“ realistische Sicht auf das Leben und die schwierigeren Aspekte von Gruppenbeziehungen werden nicht ignoriert. Manches Mal können diese Schwierigkeiten in Gesprächsrunden mit dem Rede-Stab überwunden werden und ein anderes Mal bringen auch noch so viele Diskussionen keine Lösung für das Problem.
Manchmal lösen sich Gruppen auf und es bilden sich neue Gruppen. Oder ein Teil der Mitglieder trennt sich von der Gruppe, um eine neue Gruppe zu bilden. Dies ist völlig natürlich und normal und obwohl ein solches Erlebnis sehr schwierig für den Einzelnen (und die Gruppe) sein kann, ist es am besten, dies mit Vertrauen und Objektivität zu betrachten, um der Situation zu erlauben, sich zu entwickeln und eine neue Form anzunehmen – auch, wenn das den Verlust von einem oder mehreren Mitgliedern bedeutet.
Eine Gruppe sollte nicht das Gefühl haben, sie müssten eine störende Person tolerieren, aber, sie sollten schon fair, neutral und ehrlich mit dieser Person umgehen.
Vermittlung bei Konflikten:
Wenn ein Konflikt auftritt, egal ob mit einem Mitglieder oder einem Gruppenleiter, oder Du das Gefühl hast, dass jemand gegen die OBOD-Regeln verstösst, kann es auch sinnvoll sein, eine neutrale Person von außerhalb der Gruppe als Vermittler und Ratgeber dazu zu holen, z.B. von einer anderen Seedgroup oder Grove.
Sollte die Lösung eines Problems sich damit als nicht möglich herausstellen, oder ihr Schwierigkeiten haben, eine neutrale Person in eurer Region zu finden: Du bist nicht alleine. Das OBOD-Büro und der Chosen Chief in England kannals Mediator wirken. Du kannst das office in englischer Sprache kontaktieren oder dein Anliegen an das OBOD-Büro im deutschsprachigen Raum senden, wir leiten es dann an das office weiter (das deutschsprachige OBOD-Büro tritt nicht als Mediator bei Konflikten zwischen Mitgliedern/ in Gruppen im deutschsprachigen Raum auf).
Wenn Du versuchst, Kontakt mit einer Gruppe aufzunehmen und erhältst keine Antwort auf Deine Kontaktversuche oder sie gestalten sich schwierig, kannst Du gerne das OBOD-Büro im deutschsprachigen Raum kontaktieren, damit wir versuchen, zum Gruppenleiter Kontakt aufzunehmen – manchmal ändern sich mail-Adressen oder jemand ist krank, wir können dann versuchen Dir zu helfen.
Für mehr Information:
- Das OBOD „Buch der Rituale“ („Book of Ritual“) wird im Barden-Grad versandt.
- Den Hain- und Seed-Gruppen Bereich im englischen „Members-Only-Forum“ (nur für Mitglieder des OBOD) findest Du auf dem „Message Board“ (Nachrichtenbrett).
- Für Hain-Leiter gibt es noch mehr Anleitungen in Gwers 45 des Druiden-Grades (Edition von 2010 aufwärts).