Über OBOD

Order of Bards, Ovates and Druids – abgekürzt „OBOD“. OBOD, der 2014 sein 50. Jubiläum feiern konnte, ist der international größte und am schnellsten wachsende Druidenorden. Ursprünglich in England gegründet, finden sich heute über 30.000 Mitglieder und 150 Seedgroups und Groves verteilt über die ganze Welt, mit Schwerpunkt in Europa, Amerika, Neuseeland und Australien. OBOD ist eine Mysterienschule und lebende Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Wir praktizieren, unterrichten und entwickeln mit dem modernen Druidentum eine wertvolle und inspirierende Natur-Spiritualität. Diese Spiritualität vermittelt OBOD mit einer erlebnisorientierten Ausbildung, einem Fernkurs, dem man weltweit in verschiedenen Sprachen wann und wie man will folgen kann.

Wie funktioniert OBOD eigentlich und was macht den Orden aus?

Die Worte “Druide” und “Orden“ sind im englischen Alltag aus der keltischen Tradition des Landes noch ganz gebräuchlich – im deutschsprachigen Raum können sie vielleicht eher merkwürdige Bilder im Kopf entstehen lassen.  OBOD wird weder von alten mistelschneidenden Männern mit langen weissen Bärten geprägt, noch ist es ein Geheimbund. Der OBOD-Orden lässt sich einfach als eine Gemeinschaft von Menschen beschreiben, die eine ähnliche Spiritualität und ihre Liebe zur Natur teilen. Er ist sehr freiheitlich und unhierarchisch organisiert und es war immer ein wichtiges Leitbild, so wenig Strukturen im Orden wie möglich und nötig bereitstellt, damit die Aktivitäten aus der Gemeinschaft heraus und von aktiven Mitgliedern gestaltet werden und nicht „von oben“ organsiert“.

Ein herausragender Unterschied zu anderen Gemeinschaften oder Vereinen ist auch, dass man bei OBOD nur die Kosten für die Kurse, die man bestellt, zahlt. Es gibt keinerlei Mitgliedsbeiträge, selbst wenn man über den Bardenkurs nicht hinausgehen möchte und man kann dennoch lebenslang Mitglied bei OBOD sein. Kurse, das monatliche Magazin Touchstone und Workshops werden im Vergleich zu sehr günstigen Preisen angeboten, es gibt keine versteckten Kaufzwänge und man wird nie nach weiteren finanziellen Beiträgen gefragt – es gibt hier keinerlei Strukturen, die Menschen an die Gemeinschaft binden wollen. Eigenverantwortung und freier Wille sind hohe Werte bei OBOD.

Wenn Du mehr zu der Struktur lesen möchtest, findest Du auf der englischen Website sehr detaillierte Informationen.

Weitere häufig gestellte Fragen

Aber wie kann ein Fernkurs und eine Gemeinschaft auf diese freie Weise funktionieren?

Im englischen Büro des Ordens in Lewes wird der Versand der Kurse weltweit von einem Team unter der Leitung von Matthew Carr-Gomm organisiert. Die Betreuung der Community wird von weiteren Büros in Europa organisiert – so z.B. für den deutschsprachigen Raum von einem Team aus zwei OBOD-Mitgliedern, Bettina und Egbert.


Wenn man den Kurs belegt, kann man sich von einem Tutor betreuen lassen
, einem spiritueller Begleiter der Kurse per Post oder e-mail. Dies ist ein einmaliges Mentorensystem, die Tutoren sind ehrenamtlich tätige Absolventen der Kurse.


Die Gemeinschaft organisiert vieles aus sich selbst heraus. Engagierte Mitglieder haben z.B. in Deutschland einen Verein gegründet www.weltderlinden.de, der ohne Gewinnabsicht Workshops und Retreats organisiert. Im Prinzip kann aber jedes Mitglied, das eine gute Idee für die Gemeinschaft hat,  ehrenamtlich aktiv werden, zum Beispiel gibt es Seedgroups und Groves, die ebenfalls Veranstaltungen organisieren und Mitglieder, die zweimal im Jahr das online-Magazin Druidenstein herausgeben, zu dessen Artikeln ebenfalls jedes Mitglied, dass ein interessantes Thema mit der Gemeinschaft teilen will, beitragen kann.

Warum gibt es die Unterteilung in Barden, Ovaten und Druiden – und was bedeutet sie?

Es wäre ein grosser Fehler, wenn man einen der Grade als “besser“ ansehen würde, oder ihn sogar ganz getrennt von den anderen sehen würde, aber in dieser Unterteilung in Barde, Ovate und Druide liegt ein sehr grosser Wert – wir würden sie eher als Spezialisierung beschreiben.

 

Der Bardengrad hilft uns unsere innewohnende Kreativität zu wecken – die Aspekte unserer Seele, die sich in der Welt ausdrücken wollen, man kann es auch “das Lied der Seele singen” nennen. Ob man dies über Gesang, Schreiben, Malen, Kunsthandwerken oder ganz andern kreativen Wegen tut, liegt in der Entscheidung jeder*s Einzelner*n. Der Bardengrad öffnet uns für unser Herz.

 

Der Sinn des Ovatengrades liegt darin, unsere inneres Wildes Selbst zu wecken, den inneren Heiler oder inneren Schamanen, der sich eins fühlt mit dem Geist der Natur und dadurch Körper, Instinkt und Intuition verbindet, um diesen Weg zu gehen.

 

Der Druidengrad hilft uns, den/die innere*n Weise*n zu entwickeln, ihre*seine Stimme klarer zu hören, die in jedem von uns existiert. Er öffnet uns für die tieferen Kräfte unseres Verstandes. So wie Herz, Körper und Verstand eine Dreifaltigkeit bilden, die das menschliche Wesen ausmachen, so formen die drei Grade Barde, Ovate und Druide eine Dreifaltigkeit, die den spirituellen Pfad des Druidengrades ausmacht.

 

Wenn wir die drei Grade in dieser Art und Weise verstehen, sehen wir, wie der Bardengrad uns für unser Herz und unsere Gefühle öffnet, auf denen unsere Kreativität aufbaut; der Ovatengrad mit seiner Arbeit an Heilung und unseren Vorfahren öffnet uns für unsere Instinkte und die Bedeutung unseres Körpers; und der Druidengrad führt uns zu den tieferen Kräften unseres Verstandes.


Manchmal ist es nützlich, sich einzeln diesen drei Teilen des menschlichen Lebens zu widmen: Körper, Gefühle und Intellekt – aber in Wahrheit ist der Mensch Eins. Ebenso ist es mit dem Druidentum und der Mitgliedschaft im Orden: Es ist hilfreich, sich den einzelnen Teilen der Kurse im Lernen zu widmen, aber in der Essenz sind wir alle einfach Menschen, die dem Druidischen Weg folgen, die in der Gemeinschaft des Ordens zusammenkommen um zu lernen und das Leben zu lieben.

Auf welchem Wissen baut der Kurs auf?

Viele Menschen glauben, dass die Lehren der Druiden im Zuge der Christianisierung verloren gegangen sind  – und doch denken wir, dass der Kurs viel an authentischem Wissen lehren kann, aus den fünf Strömen, aus denen der Orden entstanden ist:

 

Zum einen gibt es immer noch sehr alte Lehren – sie wurden für künftige Generationen in alten Mythen verschlüsselt. In diesen uralten Geschichten lässt sich das ganze Programm der druidischen Ausbildung lesen. Sie bilden das Herz der Ausbildung im Orden, ebenso wie die Weisheit der Druidischen Triaden, Sinnsprüche, die von christlichen Mönchen aufgeschrieben wurden. Der zweite Strang liegt in der Zeit des Druid Revivals vor über 300 Jahren begründet – der Orden kann sogar in seinen Vorformen der Entstehung auf diese Zeit um 1700 zurückgeführt werden. Und einige dieser dort entstandenen Rituale und Lehren werden, soweit sie in unsere moderne Zeit passen, auch heute noch aufgrund ihrer Schönheit und Wichtigkeit in den Lehren des Order of Bards, Ovates and Druids weitergegeben – viele von Ihnen mögen sogar weitaus älter als 300 Jahre sein. Der dritte Strang stammt aus der Zeit, als der frühere Chef des Ordens, Ross Nichols mit anderen Mitgliedern des Ancient Druid Orders den Order of Bards, Ovates & Druids gründete, der auf Lehren des Ancient Druid Orders aus der Zeit des Revivals gegründet ist, aber mehr keltisches Quellenmaterial und vor allem das Feiern der 4 keltischen Feuerfesten in die Jahreskreisfeiern mit einbezogen hat Philip Carr-Gomm den vierten Strang begründet. Er hat bei Ross Nichols gelernt und den aktuellen Kurs auf dessen Lehren und seinem Wissen als Psychologe begründet. Der fünfte Strang kommt von vielen zeitgenössischen Schulen und Spezialisten des Druidentums und keltischer Spiritualität, die einen wertvollen Beitrag mit ihren Erkenntnissen und ihrem Wissen eine wichtige Grundlage und Ergänzung des Kurses geschaffen haben.

Was macht der Orden noch – zum Beispiel für die Umwelt?

Bäumen gehört die besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung der Druiden – so ist es nicht verwunderlich, dass es verschiedene Programme im Orden gibt, die das Pflanzen von Bäumen im Mittelpunkt hat – eines der wichtigsten Mittel, um den Klimawandel zu bremsen, ist neben der Reduzierung des CO2-Ausstosses auch die Pflanzung von bis zu 3 Billionen neuen Bäumen, die CO2 binden. OBOD leistet seinen Beitrag mit dem Sacred Grove Planting Program, das es im deutschsprachigen Raum mit dem Heiligen Hain Projekt mit dem besonderen Schwerpunkt Streuobstwiesen gibt, mehr Infos unter www.weltderlinden.de.

 

Der Orden unterstützt drei weitere Baumpflanzprojekte: Trees for Life, Tree Aid, and The Woodland Trust.

Und was sind das für Menschen, die Mitglied im OBOD sind?

So vielfältig wie das Leben sind auch die Mitglieder bei OBOD. Etwa zu Hälfte Frauen und zur Hälfte Männer. Auch die Altersstruktur ist sehr breit – von 18 bis über 90 Jahren ist alles dabei.  Bei OBOD sind alle Glaubensrichtungen oder Religionen vertreten– man muss dem Pfad des Druidentums nicht ausschließlich folgen, sondern kann ihn kombinieren, Druiden, Heiden, Wicca, Christen, Buddhisten, Hinduisten, Muslime….. -jede*r ist willkommen.  Einen ersten Eindruck bekommst Du z.B. auf der Seite „OBOD individuell„, auf der Videos und Projekte von /über Mitglieder sind und auf der Seite „Gemeinschaft„. Oder Du besuchst einmal eine Gruppe in deiner Region, Du findest sie unter: Seedgroups & Groves.

Ist der Orden dogmatisch, so wie ein Kirchenorden oder gibt es strenge Regeln, wie bei einem Geheimorden?

Ganz wichtig: OBOD ist kein Kult, keine Sekte, es gibt keine Gurus oder bestimmte Gottheiten, an die man glauben muss. Es werden keine Dogmen gelehrt, sondern sehr viel Selbstverantwortung und Reflektion. Man geht den Kursweg komplett eigenverantwortlich und kann sich völlig frei entscheiden, ob man den Kurs für sich alleine macht oder ob man zu irgendeinem Zeitpunkt mit anderen OBOD-Mitgliedern in Kontakt treten mag – oder den Kontakt auch wieder beenden möchte, alles liegt in der eigenen, freien Entscheidung.

 

Du wirst zu einer großen eigenständig praktizierten Selbstverantwortung aufgerufen und niemand schreibt Dir vor, was Du tun müsstest. Wie in kaum einer anderen religiösen oder spirituellen Richtung wirst Du im Kurs regelmäßig darauf hingewiesen, dass Du Übungen, Meditationen, Rituale etc. nur machen sollst, wenn es sich für Dich richtig anfühlt, Dir selbst vertraust und wenn sich etwas nicht für dich richtig anfühlt, es nicht, oder anders zu tun. Deine Intuition zu stärken und Dir zu Vertrauen ist ein wichtiger Bestandteil des Kurses.

 

Auch wenn es einen „Chosen Chief“ gibt (aktuell Eimear Burke aus Irland), so weisst  diese konsequent darauf hin, dass sie sich als eine Verwalterin des Ordens sieht und in keinster Weise als jemand, die „auf einem Sockel“ steht. Es gibt keinen Personenkult um den/die Chosen Chief, sie ist ein ganz bodenständiges Mitglied des Ordens. Wenn Du dir ein Bild davon machen möchtest, hier findest Du ihre Website:  https://www.kilkennydruidry.com

 

Neben dem/der „Chosen Chief“ gibt es noch den „Pendragon“ des Ordens, dies ist aktuell Damh (Musikfreunden auch als „Damh the Bard“ bekannt) und Stephanie Carr-Gomm als Scribe. Alle drei bewahren die spirituelle Basis des Ordens.

 

Frauen und Männer sind absolut gleichberechtigt und Hierarchien oder alte patriarchale Strukturen werden abgelehnt, ein wichtiger Teil des Kursprogrammes ist es, das Weibliche zu ehren. Egal in welchem Kursgrad Du bist, ob Barde, Ovate oder Druide, alle Mitglieder sind gleichberechtigt und kein Grad ist „besser“ oder „elitärer“ als der andere. Jeder wählt den Entwicklungsgrad, der gerade zu seinem*ihrem Leben passt und niemand steht aufgrund des Grades über oder unter jemanden in einem anderen Grad.

 

Was, ob und wie Du letztendlich praktizierst, bleibt immer Dir überlassen. Es gibt daher auch keine Ablehnung anderer Religionen. Du kannst den Kurs auch mit einer weiteren Glaubensrichtung praktizieren, es finden sich im OBOD auch zahlreiche Buddhisten, Christen, Wicca, Hinduisten, und mehr. Alle sind gleichermaßen willkommen.

 

Was jedoch nicht willkommen ist: Intoleranz, Rassismus, rechtes Gedankengut haben im Orden keinerlei Platz! OBOD ist eine weltweite, weltoffene, undogmatische und tolerante Gemeinschaft.

www.druidry.org

Die englische Website des OBOD

Dies ist die englischsprachige Stammseite des Ordens, eine Schatzgrube an tief gehenden Informationen  über den Order of Bards, Ovates and Druids und einer Fülle von Texten zum modernen Druidentum.

www.oakwisdom.org

Internationale Obod Veranstaltungen auf dem 'European mainland'

Für Mitglieder des Ordens der Barden, Ovaten und Druiden organisiert Oak Wisdom internationale Treffen und Workshops, vor allem im Dreiländereck Deutschland, Belgien und die Niederlande.

www.weltderlinden.de

Verein, in dem auch Obod-Mitglieder aktiv sind

Der Verein Welt der Linden e.V. wurde im September 2016 von aktiven Mitgliedern des OBOD (Orden der Barden, Ovaten und Druiden) gegründet und organisiert unter anderem Workshops und Meetings.